Setzt man am Ende der Anrede mit „Sehr geehrte“, „Hallo“, „Guten Tag“ ein Komma, ein Ausrufezeichen oder gar kein Zeichen?
Wenn Sie modern schreiben, beenden Sie in Deutschland und รsterreich die Anrede mit einem Komma. In der Schweiz setzen Sie kein Satzzeichen am Ende der Anrede.
Welche Zeichen am Ende der Anrede zulรคssig sind, regelt die amtliche Regelung zur Rechtschreibung. Hier heiรt es: Die Anrede kann mit einem Komma oder einem Ausrufezeichen beendet werden:
- Sehr geehrter Herr Mรผller,
vielen Dank fรผr Ihr Schreiben. - Hallo Peter!
Schรถn, dass du dich gleich gemeldet hast.
Eine Unterscheidung zwischen privater und beruflicher Korrespondenz wird hier nicht gemacht. In der Schweiz wird abweichend nach der Anrede gar kein Zeichen gesetzt und dann groร weitergeschrieben.
Die DIN 5008 sieht jedoch bereits seit Jahrzehnten das Komma fรผr den Abschluss der Anrede zumindest in geschรคftlichen Schreiben vor.
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Verwendet man noch Ausrufezeichen in E-Mails und Briefen?
Definitiv nicht: Heute wird das Ausrufezeichen grundsรคtzlich in allen nicht-werblichen Schreiben vermieden: Wird es verwendet, dann wird dies oft als Schreien interpretiert: „Bitte schicken Sie mir die Unterlagen!“ Nur in werblichen Schreiben werden Ausrufezeichen noch verwendet: „Kaufen Sie jetzt!“ โ „Unser Super-Angebot!“ โ und wohl auch lautes Rufen auszudrรผcken.
Das Ausrufezeichen hinter der Anrede ist also nicht grundsรคtzlich falsch, aber definitiv Stil der 1970er/1980er Jahre. Es hat in der modernen Korrespondenz nichts hinter der Anrede zu suchen.
TIPP: Das aktuelle amtliche Regelwerk zur Rechtschreibung kรถnnen Sie kostenfrei unter https://www.rechtschreibrat.com herunterladen:
https://www.rechtschreibrat.com/regeln-und-woerterverzeichnis/