Ellipse in der Rhetorik: in Sachtexten, E-Mails oder Briefen verwenden oder besser nicht?
Verkürzte und damit unvollständige Sätze sind langsamer und schwerer zu erfassen.
Elegant kann sie schon klingen, die rhetorische Ellipse:
- Lang die Kunst, kurz unser Leben.
- Mit gefangen, mit gehangen.
- Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.
Das Wort Ellipse wird vom griechischen élleipsis abgeleitet. Es bedeutet Fehlen, Mangel oder Auslassung. Damit ist das Fehlen zum Beispiel der Prädikate (Satzaussagen) in alle drei Beispielsätzen gemeint. Es liegen keine vollständigen Sätze bzw. Teilsätze mehr vor im Vergleich zu:
- Lang ist die Kunst und kurz ist unser Leben.
- Wer mit gefangen wird, wird auch mit gehangen.
- Erst kommt die Arbeit, dann kommt das Vergnügen.
Wir können bei Ellipsen also nicht einfach lesen, sondern müssen interpretieren und zum vollständigen Satz oder Teilsatz ergänzen. Deshalb sind solche Sätze langsamer und schwerer zu erfassen.
Sie sollten in Gebrauchstexten also unbedingt auf Ellipsen verzichten.