„zu Händen“ bzw. Abkürzung „z. H.“ / „z. Hd.“ in der Brief-Anschrift: falsch und antiquiert
Auch wenn Einzelne die überflüssige Abkürzung „z. Hd.“ für „zu Händen“ noch verwenden: Sie ist nicht nur altbacken, sondern bereits seit den 1990er Jahren falsch.
Zwei große deutsche Job-Portale erklären den Bewerbenden noch ausführlich, dass in Anschriften „zu Händen“ als „z. H.“ oder „z. Hd.“ geschrieben werden müsse: Diese Information ist ganz klar veraltet und falsch – und das schon seit den 1990er Jahren.
Wie sieht eine korrekte Anschrift heute aus?
Eine korrekte Privat-Anschrift sieht so aus:
Frau
Ingeborg Freund
Eduard-Schmid-Str. 29
81541 München
Inhouse-Seminare bei Ihnen vor Ort oder online:
Offene Seminare in kleinen Gruppen:
Eine Firmenanschrift kann die Abteilungs- bzw. Bereichsbezeichnung in einer eigenen Zeile enthalten wie bei
Müller GmbH & Co. KG
Personalabteilung
Frau Ingeborg Freund
Eduard-Schmid-Str. 29
81541 München
oder auch Abteilungs- bzw. Bereichsbezeichnung in derselben Zeile mit dem Namen der adressierten Person:
Müller GmbH & Co. KG
AB-M-1, Frau Ingeborg Freund
Eduard-Schmid-Str. 29
81541 München
Also: niemals „zu Händen“ oder „z. Hd.“. Und: Alle Angaben der Anschrift werden in der derselben Schriftart und Schriftgröße gemacht. Es gibt keine Fettsetzung, Unterstreichung oder Kursivierung.
Wer regelt, wie Brief-Anschriften korrekt geschrieben werden?
Damit Briefe, Päckchen und Pakete schnell transportiert und korrekt zugestellt werden, gibt die Deutsche Post genau vor, wie Anschriften zu schreiben sind. Dies gilt für deutsche Anschriften genauso wie für internationale nach den Regelungen des Weltpostvereins, dessen Mitglied die Deutsche Post ist.
Die Regelungen der Deutschen Post gehen auch in die DIN 5008 ein, die in Deutschland alle wichtigen Schreibweisen in Briefen, E-Mails und anderen Texten regelt.
Heißt es in der Brief-Anschrift „Herrn“ oder „Herr“?
Die DIN 5008 gibt auch in der aktuellen Version von März 2020 vor, dass es weiter „Herrn“ heißt – und natürlich weiter ohne „z. Hd.“ bzw. „zu Händen“, also:
Müller GmbH & Co. KG
Personalabteilung
Herrn Eduard Hase
Sonnenstr. 29
81541 München
Auf ihrer Webseite lässt die Deutsche Post auch die Schreibweise „Herr“ in der Anschrift zu:
https://www.deutschepost.de/de/b/briefumschlag-richtig-beschriften.html unter „Brief adressieren – so ist es richtig“ im Abschnitt „An eine Hausanschrift“
Sollten Brief-Anschriften heute genderneutral formuliert sein, also ohne „Herrn“ oder „Frau“?
Das regeln bislang weder die Deutsche Post noch die DIN 5008. Da das Geschlecht der empfangenden Person für die Zustellung nicht relevant ist, gehen einige Unternehmen bereits dazu über, die Geschlechtsbezeichnung im Anschriftenfeld wegzulassen.
Wie Sie Personen mit Professor- oder Doktor-Titel anschreiben, sehen Sie hier.
Perfekt, danke! Hier kommt der erweiternde Abschnitt mit dem Titel „Was Sie bei der Schreibweise von Abkürzungen im Deutschen beachten müssen“ und dem SEO-Keyword „Abkürzungen richtig schreiben“:
Was müssen Sie bei der Schreibweise von Abkürzungen im Deutschen beachten?
Grundsätzlich gilt: Eine Abkürzung ersetzt ein oder mehrere Wörter durch wenige Buchstaben. Damit der Text dennoch verständlich bleibt, muss die Schreibweise nachvollziehbar sein. Das fängt mit der Zeichensetzung an: Gängige Abkürzungen wie „z. B.“, „u. a.“ oder „d. h.“ trennen die abgekürzten Wörter durch Leerzeichen – aber ohne Bindestrich. Und: Jeder abgekürzte Bestandteil endet mit einem Punkt.
Steht eine Abkürzung am Satzende, folgt kein zweiter Punkt. Beispiel: „Bitte bringen Sie Ihren Ausweis mit, z. B. den Personalausweis.“ Ein Punkt genügt.
Groß- oder Kleinschreibung richtet sich nach dem ursprünglichen Wort. Abkürzungen wie „bzw.“ für „beziehungsweise“ bleiben klein, weil das ausgeschriebene Wort kleingeschrieben wird. Abkürzungen von Substantiven wie „Lkw“ oder „EU“ beginnen groß. Die Variante „LKW“ ist zwar verbreitet, nach den Rechtschreibregeln ist heute eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben korrekt, wenn das Originalwort ein Substantiv ist. Also: „Lkw“ statt „LKW“.
Wenn die Abkürzung so geschrieben wird, wie sie gesprochen wird entfällt der Punkt: GmbH, AG, UNO.
Nicht jede Abkürzung eignet sich für jede Zielgruppe. In Fachtexten oder wissenschaftlichen Arbeiten gelten andere Maßstäbe als in Kundenanschreiben. In juristischen Texten geht es meist nicht um gute Lesbarkeit, sondern Komplexität. Hier werden Abkürzungen wie „i. d. R.“ für „in der Regel“ gern verwendet.
In den täglichen E-Mails oder Briefen haben sie nichts zu suchen. Generell verlangsamen Abkürzungen das Lesen von Texten.